Saturday, May 29, 2004

Weil Größer einfach besser ist ...
Also von der Shinjuku Station habe ich ja schon berichtet. Heute habe ich mal ein Foto vom Bahnhof von außen gemacht. Wie schon an andere Stelle erwähnt, wäre eine Fläche mit nur einem Bahnhof drauf ja eine Verschwendung, deshalb stellen wird doch gleich ein ganzes Kaufhaus auf den Bahnhof. Das könnte man sich ungefähr so vorstellen, als würden wir auf den Bahnhof Zoo das KaDeWe packen ... nur daß das hier gleich 4-5x so groß wie das KaDeWe ist und auch das nur der Teil ist, der auf dem Bahnhof sitzt. Das Kaufhaus umfaßt noch 3 weitere Gebäude!


Also im Klartext: Alles was hier zu sehen ist, ist das Kaufhaus (Odakyu, die haben noch mehrere solche Komplexe) und vom 2.Stock abwärts bis zwei Stockwerke unter der Erde vermischt sich das dann mit dem Bahnhof.

Dann habe ich mir noch den Spaß gegönnt und bin in die Aussichtsräume des Rathauses gefahren (200m, Nord- und Südturm). Von dort aus gibt es dann zum ersten mal ein wenig Überblick:



...tja, oder auch nicht, denn die Sicht war heute nur ca. 6km und egal in welche Richtung, da hört die Stadt noch lange nicht auf, da könnte man vielleicht sagen, das Zentrum hört auf und die Wohnbezirke fangen langsam an.
Jedenfalls haben sie in Shinjuku mal ein paar Tower enger zusammen gestellt, damit die dummen Touristen vom Lande (so wie ich also) das auch schön fotografieren können.

Soviel also zu den klassischen Bildern aus Tokyo. Beeindruckend ist jedoch und für einen Gaijin wie mich noch nicht im geringsten nachvollziehbar oder nachahmbar, mit welcher Leichtigkeit und Eleganz die Japaner es verstehen, in diesem technisierten und erschlagenden SF-Setting auch noch in der letzten Ecke einer gigantischen Unterführung eine völlig selbstverständliche Blase der Ruhe und Schönheit zu schaffen.
Da werden einfach ein paar Bambus zusammengestellt, ein kleiner Wasserfall und schon fertig. Wahrscheinlich gibt es auch für den Landschaftsbau einen "do", einen Weg, den man erlernen und meißtern kann, um so etwas mit nur einem Pinselstrich und absoluter Sicherheit zu erschaffen. (Ok, ich gebe zu, daß ich hier etwas vorbelastet bin :-)

Friday, May 28, 2004


Heute etwas zur Benutzung der Metro und JR (= S-Bahn):
Also die Japaner habe ja eine wundervolle Art, die einfachen Dinge auch einfach auszudrücken. Ein Beispiel sind diese beiden Aufkleber, die an vielen Türen der Metro zu finden sind, daß es doch sehr gefährlich sein kann, im letzten Augenblick noch in die Bahn zu springen.

Ich kann aber wirklich nicht verstehen, warum Leute das tun sollten, da die Züge zu den Stoßzeiten ca. alle 100 bis 150 Sekunden fahren und auch am späten Abend noch 5min Takt ist. Die sollten einfach mal in Berlin Urlaub machen und um 23:30 zurück ins Hotel fahren müssen...

Heute bin ich nach Akihabara gefahren (das ist ein Bezirk von Tokyo, wo sich die meißten Elektronikgeschäfte befinden). Dort habe ich dann auch endlich DVD Rohlinge mit vertretbaren Preisen gefunden. Außerdem durfte ich dann noch ein paar Notebooks bestaunen, die ich mir nicht einmal vorstellen konnte (und das für umgerechnet 1300 bis 1700 Euro). Für diesen Blog habe ich mich dann auch noch zu einem blöden Tourihempel gemacht und mitten auf der Straße fotografiert...




Dies ist die Haupstraße, ca. 700m lang und alle Häuser sind bis unterdas Dach mit kleinen, dafür aber 6-9stöckigen Kaufhäusern vollgestopft, die sich alle zusammen in einem Wettbewerd befinden: Wer ist am lautesten, buntesten, unübersichtlichsten, vollsten. Immer wenn ich durch einen Besuch einen neuen Spitzenreiter gefunden hatte, wurde dieser auch schon durch den nächsten Laden von seiner Position verdrängt.

Zum Thema Spitzenreiter: Bei den Notebooks gibt es Modelle, die habe ich für eine Attrappe gehalten, die nur darstellen soll, wie der Bildschirm und die Tastatur aussehen. Ich jußte dann aber feststellen, daß es der GANZE Rechner war mit Leistungsdaten, bei denen wir schon vier und nicht nur zwei Räder zum hinterherziehe vorsehen würden. Spitzenmodell ist der Nachfolger zu meinem VAIO 505. Das neue Modell ist nur noch 10,7mm gesamt hoch (das ist die fehlinterpretierte Attrappe). Das ganze erinnert dann schon eher an science fiction.

Schön ist auch ein Blick in eine der Seitenstraßen. Hier ist vor allem an der Eisenbahnbrücke im Hintergrund zu erkennen, daß auf dem Dach der Geschäfte die Bahn fährt ... warum auch nicht, der Platz wäre ja sonst verschwendet :-)

Ich versuche weiterhin Kanji zu lernen, aber es gibt einfach zu viele davon. Katakana gehen immer besser, aber an Poteto (Kartoffel) kann ich mich immer noch nicht gewöhnen. Es wird halt nur dem Klang nach geschrieben, obwohl in diesem Falle sogar eine richtige Schreibweise (Potato) in der Silbenschrift möglich gewesen wäre.

Tuesday, May 25, 2004

Heute habe ich meine erste Post bekommen: Der Vertrag von der HotSpot Gesellschaft, durch die ich in verschiedenen Restaurants (meißt Ba-ga- Buden) per W-Lan online gehen kann (Ba-ga- = Hamburger). Und dann war es auch gleich noch ein Einschreiben...

Ein Gespräch mit Japanern läuft häufig folgendermaßen ab:
1) Volle Geschwindigkeit Japansich, bis Ihnen auffällt, daß ich keine schwarzen Haare habe, andere Augen und auch etwas zu lang bin.
2) Pause
3) Schön langsam die Frage auf Japanisch, ob ich Japanisch sprechen kann.
4) Meine Antwort: Sukushi (ein wenig)
5) Verwunderung
6) Doppelte Geschwindigkeit Japanisch, woraufhin ich gar nichts mehr verstehe

Wenn ich mit Japansich nicht mehr weiter komme (fast immer), dann weiche ich auf Englisch aus. Hier gibt es zwei mögliche Szenarien für Japaner:
A) Freundlich lächeln und wenn irgendwie möglich schnell wegrennen !
B) Antwort in perfektem Englisch, welches mich vor Neid erblassen läßt.

Wenn man dann einen A-Typ notgedrungen festnagelt, dann stellt sich schnell heraus, daß er oder sie doch ganz gut Englisch sprechen kann, aber wie mir Chiesan erklärt hat, wird in der Schule nur auf Schreiben und Lesen Wert gelegt.

Für meinen Ausweis für die Viedothek war ich dann auch noch gezwungen, meinen Namen zum ersten Mal in Katakana zu Papier zu bringen (ohje) und meine Adresse dann auch noch in Kanji (glp). Beides konnte immerhin danach entziffert werden, wenn auch mit etwas grüblerischen Blick, was das unmögliche Gekrakel da soll.
Hier etwas neues zu meiner Wohnung: Die Küche.
Auf den beiden Bildern sehr Ihr ALLES. Mehr gibt es da nicht, außer den zwei Mülleimern (Burnable und nonBurnable Mülltrennung), die davor einem im Wege stehen und das Ungetüm von einem Kühlschrank, der für eine 4-köpfige Familie reichen würde. Das Holzbrett auf der Spüle habe ich selbst angeschafft, da hier so etwas üblich ist - ansonsten gäbe es nämlich gar keine Arbeitsfläche.


Gekocht wird hier überall mit Gas und in der Mitte zwischen den beiden oberen Flammen befindet sich der berühmte Fischgrill. Also darin ist nicht einmal ein Kastenkuchen möglich sondern wirklich nur Fisch. Das Warmwasser wird in einem vollautomatischen Gasdurchlauferhitzer auf Temperatur gebracht und hat einen eigenen Wasserauslas. Das ist manchmal etwas irritierend. Die Japaner sind Wasserverschwender und waschen unter laufendem Wasser mit viel Spülmittel ab.
Ich muß jedoch zugeben, daß ich bisher mit dem zur Verfügung stehenden Platz zurecht gekommen bin. Es erscheint mir zwar manchmal doch etwas knapp, aber mit ein wenig Nachdenken hat es immer prima gereicht.

Saturday, May 22, 2004

Hier nun noch die erste Rätselauflösung: Auf dem Aufkleber auf dem Temaki Onigiri steht "Hangaku". Das bedeutet halber Betrag.
In einem Supermarkt werden viele Dinge frisch zubereitet, Sushi, Temaki Onigiri, Tempura, usw...
Am Abend, also ab 22:00, wenn dann einige Sachen immer noch nicht verkauft sind, dann werden diese sehr attraktiven Aufkleber verteilt. Gleichzeitig nimt die Dichte an Studenten und sonstigen weniger verdienenden in solch einem Supa (Supermarkt) erheblich zu, die dann ganz zufällig die entsprechenden Regale mit den Sonderangeboten abgrasen.

Auf diese Weise ist es z.B. auch möglich zwei komplette Makirollen (2x 6 stk.) für ca. 1,40€ zu bekommen.


Um dem armen Gaijin den Rest zu geben, haben wir hier einen weiteren Aufkleber, der fast das gleiche sagt: Kon ga Chiyansu, Reji nite hyoji kakaku yori, go wari biki.
Das heißt ungefähr so viel, wie: Einmalige Gelegenheit, wenn an der Kasse vorgezeigt, dann billiger als sonst, 5x 10% Abzug.
Es gibt also wirklich ein eigenes Kanji (Zeichen) für 10% !

Auf den Straßen nahe einem S- oder U-Bahnhof, die mit Geschäften nur so vollgestopft sind, zeigen alle Flagge.
Jeder Laden hat mindestens ein Dutzend davon vor der Tür, so daß das ganze mehr wie ein Samurai-Schlachtfeld aussieht. Kein Wunder, daß die Fahnen solch ein Format haben, da ja von oben nach unten geschrieben wird. Außerdem werden alle Fahnen durch den Querträger oben schön in Position gehalten und sind immer gut sichtbar.

Durch die vertikale Leserichtung ergebt sich noch ein weiterer Vorteil:
In der Bahn kann eine Zeitung extrem schmal gefaltet und trotzdem gelesen werden. In Deutschland hauen wir ja selbst eine Bild dem Nachbarn beim Aufschlagen schon vor die Nase und eine "Zeit" reicht fast zwei Plätze weit :-)

Wednesday, May 19, 2004


Hier noch eine kleine Anregung für die Küche zu Hause:

Dies ist ein Temaki Onigiri (Typ: Tsunamayo).
Das ganze ist ein Dreieck aus Reis (wie bei Sushi) und einer Verpackung aus Nori (Algenblatt, auch wie bei Sushi). In der Mitte des Dreiecks befindet sich ein Füllung. In diesem Falle Thunfisch mit Majonaese (ich weigere mich Majonäse zu schreiben, igitt!).

Das ganze gibt es als kleinen Snack in speziellen Geschäften, die dann eine große Auswahl bereit halten, oder auch im Supa (Supermarkt) zu sehr guten Preisen von 100 bis 150 Yen, was ungefähr einem Euro entspricht.

Wer wieder etwas Rätselspaß haben mag, der kann ja auch hier mal tippen, was auf den Aufklebern steht. Die großen Katakana im Kreis heißen jedenfalls "Tsu", "na", "ma", "yo" und die Bedeutung ist ja schon verraten worden. Interessant und vor allem wichtig ist der kleinere Aufkleber darüber ... !

(PS: Hallo Yukihirosan, Susannesan und Stefansan, Ihr seid natürlich vom Raten ausgenommen, das wäre viel zu einfach für Euch :-)

Hier nun noch ein weitere interessant Entdeckung, die ich auf dem Friedhof gemacht habe.

Die alten Clanzeichen aus den Zeiten der Samurai existieren immer noch. Jede Famiele hat ein eigenes Zeichen. Früher wurden diese Zeichen (immer in Kreisform) von den Samurai an der Kleidung getragen (siehe Filme oder Manga, wie z.B. Usagi).

Auch heute noch hat jede Falie solch ein Familienzeichen, welches dann das Famielengrab ziert. Es gibt übrigens NUR Familiengräber. Egal wo ein Angehöriger gewohnt hat, beerdigt werden, so weit irgendwie möglich, immer alle aus einer Familie gemeinsam. Dafür gibt es auch Verlegungen, wenn vor allem alte Leute umziehen, die dann einen kurzen Weg zum Friedhof bevorzugen (und das Familiengrab dann mitnehmen...).



Machen wir heute mal mit der Wohnung weiter, dem sogenannten "Apato".

Hier nun der Eingangsbereich.
Erster Tip: Kopf einziehen! Die Tür ist nicht besonders hoch. Dann der typische Schuhwechsel, wobei die "Suripa" (Hausschuhe) auf diesem Bild für Gäste sind. Die meißten Japaner laufen jedoch zu Hause auf Socken, was die Sockenindustrie hier ja sehr glücklich machen muß.

Interessant ist, daß dieser kleine Eingangsbereich auch heute noch etwas tiefer liegt, als der Fußbodenlevel der restlichen Wohnung. In einem klassischen Haus aus der EDO Zeit war diese Stufe noch etwas höher, ca. 40cm, heute sind es aber immer noch 15-20cm. Das gibt ein sehr interessantes Gefühl von "uchi", was so viel heißt, wie drinnen oder auch zu Hause sein, im Gegensatz zum draußen sein.

Sunday, May 16, 2004

Ich wurde von Annika gefragt, wo denn die ganzen Japaner seien. Wie schon geschrieben, ist meine Wohnung in einem sehr ruhigen Bereich. Damit auch mal ein paar Japaner zu sehen sind, habe ich den Wahnsinn begangen, mich am Samstag Mittag nach Shinjuku in die Nähe des Bahnhofes zu begeben. Das ist die belebteste U- und S-Bahnstation (vielleicht so ähnlich wie der Wittenbergplatz, aber kein Fernverkehr !). Zugegeben, es ist die vollste Station, aber hier ein Vergleich:
Durch Shinjuku laufen JEDEN TAG 2mio Menschen. Die gesamte BVG kommt auf 1mio.
Also nur durch Shinjuku laufen doppelt so viele Menschen, wie durch die gesamnte BVG.


Dies ist also ein kleiner Ausschnitt, den Ihr aber ohne Probleme in Eurer Vorstellung zu einem 360° Panorama ergänzen könnt, es sieht in alle Richtungen gleich aus.

Jetzt habe ich auch endlich einen Telefonanschluß und eine Nummer dazu: 0081 3 5704 3015.
Für alle Berliner kann ich die Empfehlung geben, eine 01015 davor zu wählen, das sind zur Zeit 3,2c die Minute. (Mich kostet es umgekehrt nur schlappe 3,70 Euro die Minute und dank meiner tollen Prepaidkarte dann auch nur noch 1,02 Euro, wie billig !) Also da seid Ihr einfach im Vorteil.
Für diesen Service muß man sich nirgens anmelden und die Abrechnung erfolgt über die normale Telecom Telefonrechnung. Das ganze ist auch schon eingehend durch meine Telefonate mit Annika in NZ erprobt und funktioniert wirklich. Die Zeitverschiebung beträgt +7h.

01015 0081 3 5704 3015


Thursday, May 13, 2004

Heute gibt es ein kleines Rätsel.
Für alle die mitmachen wollen, es ist ganz einfach:

Wie funktioniert diese Waschmaschine?



Die Lösung gibt es dann die nächsten Tage :-)
Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Die besten Vorschläge werde ich dann in den Blog stellen ...

In Japan stehen die Waschtrommeln alle senkrecht. Es gibt jetzt eine große Werbung im Fernsehen für das erste Modell mit einer geneigten Trommel (30° zur Horizontalen). Das Schleudern (na, welche Taste wohl das ist :-) funktioniert ausgesprochen gut. Dank des warmen Klimas trocknen die Sachen auch sehr schnell. Alle hängen die Wäsche vor das Fenster, wie man es in Mangas und Animes sehen kann.
Wie so üblich empfinden wir das als typisch für diese Medien, aber eigentlich ist es nichts weiter als die Realität.



Tuesday, May 11, 2004

In Tokyo gibt es eine Sache, die wertvoller ist, als alles andere und das ist: PLATZ !

Nichts ist wertvoller und es werden alle nur moeglichen Anstrengungen unternommen, den zur Verfuegung stehende Raum so gut wie nur moeglich zu nutzen. Dabei entwickelt alles eine Dreidimensionalitaet, wie wir sie bisher nur aus Science Fiction Filmen kennen.

Die Hauptverkehrsadern bestehen meisst aus zwei Geschossen oberhalb, dem eigentlichen Bodenlevel und einer Strasse darunter (Unterfuehrung). Dazwischen werden dann bei Bedarf noch die Bahn und die ganzen Fuessgaenger untergebracht. Das ganze ist dann noch auf eine optimale Effizienz getrimmt und ist derart ausgelegt, dass es auch fuer grosse Menschenmengen funktioniert.


Dieser Platzmagel fuehrt dazu, dass Stellplaetze fuer Fahrzeuge moeglicht wenig Flaeche benoetigen, wie bei diesen Doppelstock-Fahrradstaendern gut zu sehen ist. Bei dem Parkhaus auf dem zweiten Foto werden die Autos mit einer Hebebuehne erst in die richtige Etage befoerdert und dort dann seitwaerts ueber eine beweglich Plattform in die entsprechend Parkzelle geschoben.



Leider sind die Bedingungen, unter denen ich ans Internet komme, zur Zeit immer noch fuerchterlich bis schrecklich. Trotzdem werde ich jetzt versuchen, mit dem Weblog zu beginnen.
Am besten Fange ich mal mit der Strasse (jp. dori) an, in der ich wohne. Hierbei habe ich zum Glueck eine sehr schoene Gegend erwischt. Es gibt eine ganze Menge Haeuser, die in einem sehr traditionellen Stil gebaut sind, wenn auch mit modernen Baustoffen und nicht nur aus Holz.
Die Strassenbreite betraegt ca. 2,40m, so dass genau ein Auto platz hat. Abbiegen ist schon schwierig, wenn der Wagen laenger als 4,5m ist. Aber eigentlich fahren in diesen Strassen sowieso keine Autos mehr. Es gibt Fahrraeder und manchmal ein lautes Motorrad. Ansonsten wird natuerlich gelaufen. Es ist angenehm ruhig - genau das, was ein Europaeer am Abend benoetigt, der eine Besiedlungsdichte, wie in Japan noch nicht gewoehnt ist.

Meine Strasse hat natuerlich keinen Namen, so wie dass hier ueblich ist. Dafuer hat mein Haus einen Namen, so wie das hier fuer jedes Haus ueblich ist, in dem nicht nur eine Familie wohnt. Das hat bei der Anmeldung das Telefons fuer einige Verwirrung gesorgt, als die Mitarbeiterin der Telefongesellschaft(NTT) den Namen meines Hauses wissen wollte: Sakaeso- (das habe ich noch nicht uebersetzt, wird nachgereicht).
Mein Bezirk heisst: Nakameguru-ku (dt. Mittleres Schwarzes Auge Bezirk) - wie passend!
Dann wird in Japan zusaetzlich der Unterbezirk angegeben (wenn die Stadt gross genug dafuer ist). Das ist in meinem Fall: Kamimeguro (dt. Oberes Schwarzes Auge).
Kamimeguru ist in meinem Fall sogar woertlich zu nehemn, da dieser Unterbezirk auf einem kleinen Huegel liegt. Das ist sehr malerisch und am Abend gibt es auch ein wenig Ueberblick auf Tokyo - naja, auf einen kleinen Miniteil davon, da Tokyo eine Groessenordnung hat, die fuer jemanden, der bisher nur Paris, London usw. kennt, ausserhalb der bisher notwendigen Messbereiche liegt.

Um die Adresse zu vervollstaendigen, wird nun noch eine Nummer fuer den Teil des Unterbezirkes genannt, dann eine Nummer fuer den Haueserblock und dann die Nummer der Hauses innerhalb dieses Blockes. Also doch ein wenig sortierter als angenommen. Fuer die Haeuserblocknummern gibt es auf den Hauptstrassen haeufig kleine Stadtplaene mit deren Hilfe man sich orientieren kann.
ACHTUNG Falle: Diese Plaene sind nicht nach Norden ausgerichtet. Sie liegen so, dass die Orientierung moeglichst leicht fallen soll, also die Strasse quer vor mir liegt auch quer auf der Karte. Das hat am Anfang fuer fuerchterliche Verwirrung gesorgt.

In meiner unmittelbaren Umgebung gibt es praktisch nur einfache Wohnhaeuser, nichts hohes oder lautes. Das ist wundervoll am Abend! Die naechste U-Bahnstation ist nur 5min entfernt und der Weg dorthin fuehrt mich durch eine nette kleine Nebeneinkaufsstrasse, in der es alles wichtige gibt:
  • 24h Family Mart
  • Gemuese und andere Lebensmittel
  • Haushaltswaren, Drogerie
  • Restaurants
  • Schuhe, Kleidung, etc.
  • Elektroniklaeden
    und noch vieles mehr, denn auf einem Strassenabschnitt von ca. 10m befinden sich hier im Duchschnitt 4-5 Geschaefte. Das gilt natuerlich nur fuer solch eine ruhige und beschauliche Einkaufsstrasse, wie bei mir in Kamimeguru! In der Naehe der U-Bahnstation nimt die Dichte dann noch zu.



  • Friday, May 07, 2004

    Hallo an alle die noch keine email von mir haben.
    Grosse probleme hier mit telefon und internet.
    Hoffentlich loesbar, bevor ich pleite bin :-)
    Ansonsten alles OK.
    In Berlin auch einige Unregelmaessigkeiten.
    Versuche das mit Jans heldenhafter Unterstuetzung in den Griff zu bekommen.

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